Terminator 7 oder der Aufstieg von OpenAI | Im Dezember 2015 wurde im Silicon Valley ein Forschungsinstitut gegründet mit dem offiziellen Ziel, der Menschheit eine generelle künstliche Intelligenz zur Verfügung zu stellen. Die Rede ist von “OpenAI”. In diesem Beitrag geht es darum, was genau dahintersteckt und wohin das führen wird.
Am 11. Dezember 2015 begannen – mit ein bißchen Phantasie – die Dreharbeiten für Terminator 7 – Der Aufstieg von Open AI. Den Medien wurde dieser Startschuss für den wahrscheinlich letzten Blockbuster in der Geschichte der Menschheit nur etwas anders verkauft. In ihrer Presse-Mitteilung erwähnten die Macher des Projekts lediglich die Gründung eines “Forschungsinstituts für künstliche Intelligenz”.
Echte Terminator-Fans konnten aber anhand der Starbesetzung erkennen, was hier gespielt wird. Der wohl bekannteste Gründer des Forschungsinstituts ist – wer könnte es anders sein? – Elon Musk. Ebenso dabei ist Greg Brockmann – Gründer des elektronischen Bezahlservice “Stripe”. Dann hätten wir da noch Sam Altman – das Mastermind hinter der Investment-Firma “Ypsilon Combinator”. Schöner Name. “Combinator” … Ein Schelm, böses dabei denkt.
Aber die Liste der Stars ist noch um einiges länger. Da tummelt sich die Hautevolee der künstlichen Intelligenz. John Schulman, Ilja Sutzkever, Peter Thiel, Wojciech Zaremba … Googeln Sie die Namen einfach mal. Da wird Ihnen schwindelig, wenn Sie deren Aktivitäten im Bereich der künstlichen Intelligenz sehen.
Zu Beginn versuchte sich OpenAI an der Perfektionierung von Computer-Spielen. Grundsätzlich geht es dem sogenannten “Forschungsinstitut” aber um das Sammeln von Methoden im Bereich „Machine-learning“. Ein sogenannter “Agent” akkumuliert jahrelang Wissen, um irgendwann selbständig eine Strategie zu finden für die Lösung eines Problems.
2017 verkündete OpenAI die Fertigstellung eines Bots, der selbstständig in der Lage ist, eine Runde “Dota 2” zu spielen. Das beeindruckende an diesem Bot war, dass dieser es geschafft hatte, gegen einige der besten Dota-Spieler der Welt zu gewinnen.
Heute generieren Agents aus dem Hause OpenAI 3D-Modelle auf Basis von simplen Texteingaben. Sie schreiben Artikel auf Basis von eingegebenen Stichworten – und das in allen Sprachen. Sie erzeugen künstliche Bilder. Sie coden. Sie schreiben Dissertationen … Es dauert nicht mehr lange, dann servieren Sie uns im Alexa-Stil auf Befehl ein Mineralwasser. Und schliesslich mischen Sie uns Arsen in die Suppe, nur weil wir pampig wurden, als das servierte Wasser keinen Sprudel hatte.
Namhafte Wissenschaftler wie Stephen Hawking und Stuart Russell haben uns bereits vor Jahrzehnten davor gewarnt: Künstliche Intelligenz hat das Zeug dazu, die Fähigkeit zur eigenen Weiterentwicklung zu erlangen. Ist dieser Moment erst einmal gekommen, dann gibt es kein Halten mehr. Die danach folgende Explosion von künstlicher Intelligenz könnte zum Exodus der Menschheit werden. Die Macher hinter OpenAI sind sich dieser Gefahr durchaus bewusst. Auch sie blasen deshalb artig ins selbe Horn und verkünden: “Artificial Intelligence is humanities greatest existential threat.” Um das zu verhindern, wolle man bei OpenAI nur Forschung betreiben, die sich positiv für die Menschheit auswirkt.
Roboterhund für 74,000 Dollar kaufen
Wer’s glaubt, wird selig. Drohnen wurden nicht entwickelt, um unser Eigenheim mal von oben zu filmen. Satelliten wurden nicht ins All geschossen, damit wir auch auf dem Fichtelberg Fernsehen können. Das Internet wurde nicht entwickelt, damit wir einfacher an Katzen- und Pornobilder rankommen. Den von Boston Dynamics entwickelten Roboterhund kann mittlerweile jeder für 74,000 Dollar kaufen. Er pinkelt Ihnen nicht auf den Teppich. Stattdessen können Sie ihm eine Kalaschnikow auf den Rücken binden und per Remote Control in den Krieg schicken.
Kostenfreies Webinar:
Die größten Gefahren
für Ihr Vermögen
… und wie Sie sich dagegen schützen können
▶︎ Klicken Sie hier, melden sich JETZT AN – es geht um Ihr Geld!
Schachcomputer, AlphaGo Bots und Dota 2 Agents zeigen uns nicht nur unsere Grenzen beim Spiel mit künstlicher Intelligenz. Sie zeigen uns auch, wie Maschinen uns Menschen zunehmend vom Arbeitsmarkt verdrängen. Und das reicht eigentlich schon. Unsere Visage muss nicht – wie im Terminator 1 – von einer stählernen Hand auf die heiße Herdplatte gepresst werden. Es geht auch unspektakulär. Die Begeisterung einiger Endkonsumenten für derartige Bots können wir nicht teilen. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem, was das Unternehmen OpenAI öffentlich verkündet, und dem, was es hinter verschlossenen Türen tatsächlich macht.
Lassen Sie uns raten. Bisher waren so ziemlich alle Erfindungen der Menschheit profit-getrieben. Und ganz zufällig sind auch die Geldgeber von OpenAI – allen voran Elon Musk und Microsoft – an einem Return of Investment interessiert. Forschung zu finanzieren ist kein Akt der Nächstenliebe. Investoren wollen Ergebnisse sehen. Schon jetzt dürfen Mitarbeiter bei OpenAI nur noch über ausgewählte Themen sprechen. Sie mussten auch unterschreiben, dass sie – sobald sie das Institut verlassen haben – die Klappe halten.